820 Kilometer
in fünf Tagen auf dem Rad zurückgelegt
Tour
schweißte Enzkreis und Reggio Emilia weiter zusammen
Mühlacker/Enzkreis (p). Da staunte der italienische
Hotelier nicht schlecht. Nicht wie üblich mit dem Auto oder im Bus waren
seine Gäste aus dem Enzkreis nach Reggio Emilia in Italien gereist, sondern
mit dem Rad. Rund 820 Kilometer legten die Gäste zurück. Stolz und
natürlich auch etwas ausgepumpt hätten sie ihr Ziel erreicht, resümierte
Organisator Thomas Knapp. Die gemeinsame Kraftanstrengung habe nicht nur Radler
zusammengeschweißt. Die Radfreundschaftsfahrt vom Enzkreis in die Partnerregion
rückte, so der Landtagsabgeordnete, auch die Menschen beider Nationen
ein Stück weiter zusammen.
Viele "normale"
Radfahrer hätten seine Idee für verrückt gehalten, meinte Knapp.
Tatsächlich rannte er aber mit seiner Idee der Alpenüberquerung per
Rad bei den Radsportbegeisterten offene Türen ein. 30 Fahrerinnen und
Fahrer hatten sich zum Start beim Landratsamt des Enzkreises in Pforzheim eingefunden.
Motivation und Ausdauer waren gleich bei der ersten Etappe über die Schwäbische
Alb gefragt. 208 Kilometer zeigte der Zähler, als die Gruppe am Abend
Krumbach erreichte. Über Bad Wörishofern und Oberammergau ging es
am nächsten Tag die rund 140 Kilometer bis nach Garmisch-Partenkirchen.
Eine Herausforderung war
der alte Brennerpass. Ein Anstieg von 800 Höhenmeter wartete tags darauf,
den die Radlergruppe aus dem Enzkreis bewältigen musste. Der Gardasee
war nach weiteren 160 Kilometern erreicht. Von Garda aus startete die Gruppe
zur letzten Etappe. Es galt nochmals 115 Kilometer zurückzulegen, bevor
fast alle das Ziel Reggio Emilia erreichten. Für einen Radler war leider
bereits am Brennerpass Endstation gewesen. Mit einem Armbrut ihr er im Krankenwagen
direkt in die Universitätsklinik von Innsbruck. Ausspannen und Füße
hochlegen - dafür gab es für die Radler in Italien keine Gelegenheit.
Gemeinsam mit 20 weiteren Teilnehmern, die mit dem Bus angereist waren, absolvierten
sie ein vielseitiges Programm. "Es ist außerordentlich wichtig,
dass Menschen aus unterschiedlichen Ländern zusammenkommen und sich kennen
lernen", betonten Rolf Oreans als Vertreter des Landratsamtes und Marlies
Zachmann von der Gemeinde Neulingen bei den offiziellen Empfängen.
"Nur durch den persönlichen Kontakt der Bürgerinnen und Bürger
verschiedener Nationen wachse Europa weiter zusammen", unterstrich Knapp,
der bereits neue. Pläne hegt. Nach seinen Angaben hat Landrat Karl Röckinger
für nächstes Jahr bereits eine Einladung für eine Radtour in
die Region Györ-Moson-Sopron in Ungarn erhalten, die im März 2001
sowohl mit derb Enzkreis als auch mit der Stadt Pforzheim einen Freundschaftsvertrag
geschlossen hat.
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